L125: Stadt setzt sich weiter für 50 km/h ein

(26.3.2019, dmg) Seit etlichen Monaten bemüht sich die Stadt darum, dass an der Edgovener Straße in Hennef-Edgoven eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h eingerichtet wird – bisher gilt dort 70 km/h. Die Stadt hat bereits im Oktober 2018 die Einrichtung einer solchen Beschränkung gegenüber dem Landesbetrieb Straßenbau angeordnet. Passiert ist bisher einiges, aber – die Beschränkung gilt bis heute nicht, weil das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises die Umsetzung ablehnt. Die Geschwindigkeitsreduzierung sei im Sinne der Straßenverkehrsordnung nicht gerechtfertigt, eine besondere örtliche Gefahrenlage nicht nachweisbar. 

Die nötigen Daten und Fakten zur Begründung der Anordnung – eine Verkehrsuntersuchung, eine Unfallanalyse der letzten drei Jahre – hatte die Stadt fristgerecht geliefert. Weitere Erkenntnisse, aus denen hervorgeht, dass mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h eine besondere Gefährdung einhergeht, hatte die Stadt bereits mit der Anordnung im Oktober 2018 vorgelegt.

„Objektives Bild einer Gefährdung“

„Für uns“, so Bürgermeister Klaus Pipke, „geht es hier auch um Prävention. Die Bürgerinnen und Bürger berichten über gefährliche Situationen und Beinahe-Unfälle und es hat nachweisbar tatsächliche Unfälle gegeben. Die Hinweise, die aus der Bevölkerung an uns herangetragen werden, sind eben nicht vereinzelt, sondern verdichtet. Und aus diesen vielen, zum Teil faktischen, zum Teil subjektiven Erkenntnissen, ergibt sich dann schon das objektive Bild einer Gefährdung, auf das wir reagieren müssen. Zum Schutz unserer Bevölkerung.“

Autos immer schneller unterwegs

Pipke und der Erste Beigeordnete der Stadt, Michael Walter, weisen auch auf den Umstand hin, dass die Autofahrer an der L125 immer schneller unterwegs sind. „Die jüngste Verkehrsuntersuchung“, so Walter, „hat ergeben, dass die so genannt 85-Prozent-Geschwindigkeit V85 bei 83 km/h liegt. Das heißt: 85 Prozent aller Verkehrsteilnehmer fahren nicht schneller als 83 km/h, was ja immerhin bedeutet: eine Vielzahl der Fahrer fährt deutlich zu schnell. 2016 lag die V85 aber noch bei 77 km/h.“

Regelung nicht nur überdenken, sondern ändern

Zur allgemeinen Einschätzung der Lage an der L125 ergänzt Bürgermeister Klaus Pipke: „Edgoven hat sich als reiner Wohnstandort bevölkerungsmäßig in den letzten Jahren entwickelt. Inzwischen leben in Edgoven rund 1.200 Einwohner, darunter sind 32 Grundschüler und 77 Schüler weiterführender Schulen. Neben den Schulen befinden sich sämtliche Einrichtungen des gesellschaftlichen und des sozialen Lebens, und die Einrichtungen der Versorgung im Zentrum der Stadt sowie im gegenüberliegenden Stadtteil Geisbach. Senioren, Schulkinder, Fußgänger, Radfahrer – alle müssen die L125 überqueren, um ihren Ortsteil für jede Betätigung außerhalb des reinen Wohnens zu verlassen. Das war früher eben nicht in diesem Maße der Fall, auch wir haben unsere Sicht der Dinge an dieser Stelle ändern müssen. In Situationen einer beständigen städtebaulichen Entwicklung ist eben irgendwann der Punkt erreicht, an dem eine Regelung nicht nur überdacht, sondern dann auch tatsächlich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger aller Generationen geändert werden muss. Wir wünschen uns, dass sich auch das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises dieser Auffassung anschließt.“