Hennef, Overath, Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth: Charta zur gemeinsame Zukunftsstrategie

Die Städte Overath und Hennef sowie die Gemeinden Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth haben in Overath die Charta „Gemeinsame Zukunftsstrategie“ unterzeichnet.

Die Städte Overath und Hennef sowie die Gemeinden Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth haben in Overath die Charta „Gemeinsame Zukunftsstrategie“ unterzeichnet.

(6.11.2018, dmg) Die Städte Overath und Hennef sowie die Gemeinden Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth haben am 3. November in Overath die Charta „Gemeinsame Zukunftsstrategie“ unterzeichnet und sich verpflichtet, „die Mobilitäts- sowie Infrastrukturanforderungen und -herausforderungen der (digitalen) Zukunft gemeinsam anzugehen“. Kurzfristig wird nun eine interkommunale Arbeitsgruppe eingerichtet. Unterzeichnet haben die Charta für Hennef Bürgermeister Klaus Pipke, für Overath Bürgermeister Jörg Weigt, für Neunkirchen-Seelscheid Bürgermeisterin Nicole Sander, für Much Bürgermeister Norbert Büscher und für Ruppichteroth Bürgermeister Mario Loskill.
In der Charta heißt es unter anderem: „Fünf Kommunen machen sich über Kreisgrenzen (Rhein-Sieg- und Rheinisch-Bergischer Kreis) hinweg auf den Weg, die Mobilitäts- sowie Infrastrukturanforderungen und -herausforderungen der (digitalen) Zukunft gemeinsam anzugehen und somit den Wohn-, Bildungs-, Kultur-, Tourismusstandort südöstliches Bergisches Rheinland weiter zu entwickeln und in seiner Identität zu stärken. Zusätzliche Synergien zum Dienstleistungs- und Gewerbesektor sind hierdurch zu erwarten. Somit wird die Lebensqualität im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land gestärkt und gleichzeitig die Attraktivität für Besucherinnen und Besucher (sanfter Tourismus) gefördert.“

Die Charta im Wortlaut

„Ein neues Miteinander soll Grundlage einer zukünftigen, ergebnisorientierten, strategischen Partnerschaft der Städte und Gemeinden Hennef (Sieg), Much, Neunkirchen-Seelscheid, Overath und Ruppichteroth werden. 
Diese Charta ist eine freiwillige Selbstverpflichtung und gemeinsame Qualitätsvereinbarung. Sie bietet den Orientierungsrahmen für zukünftige, gemeinsame Entwicklung des südöstlichen Bergischen Rheinlands.
Die beiden Städte Hennef (Sieg) und Overath bilden die Eingangsdrehscheiben ins südöstliche Bergische Rheinland. Gleichsam einer Tangentialspange binden sie die beiden Hauptorte der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid als Portalknoten für die weiter östlich liegenden Gemeinden Much und Ruppichteroth raumwirksam an. 
Die Großstädte in der Rheinschiene werden in naher Zukunft die bestehenden Wohnraumbedarfe nicht mehr decken können. Erste Überschwappeffekte in den zweiten Ring sind bereits wahrnehmbar. Dies wird zu einer vermehrten Nachfrage an den Standorten Hennef (Sieg) und Overath sowie darüber hinaus in dem landschaftlich reizvollen angrenzenden Projektraum (Neunkirchen, Seelscheid, Much, Ruppichteroth) führen. 
Die vorhandene zumeist radiale Verkehrsinfrastruktur zwischen dem südöstlichen Bergischen Rheinland und den Großstädten Köln und Bonn hat schon heute mit den Folgen ihrer Überauslastung zu kämpfen. Damit verbunden sind vermehrte Staus, Lärmemissionen sowie eine weitere Verschlechterung der Luftqualität. Ein Bevölkerungsanstieg wird in der Folge zwar dem demografischen Wandel entgegenwirken, allerdings im Umkehrschluss das vorhandene Infrastrukturnetz weiter belasten mit den entsprechenden Folgen für Klima und Umwelt. 
Fünf Kommunen machen sich über Kreisgrenzen (Rhein-Sieg- und Rheinisch-Bergischer Kreis) hinweg entlang einer Tangentialspange auf den Weg, die Mobilitäts-/ Infrastrukturanforderungen und -herausforderungen der (digitalen) Zukunft gemeinsam anzugehen und somit den Wohn-, Bildungs-, Kultur-, Tourismusstandort südöstliches Bergisches Rheinland weiter zu entwickeln und in seiner Identität zu stärken. Zusätzliche Synergien zum Dienstleistungs- und Gewerbesektor sind hierdurch zu erwarten. Somit wird die Lebensqualität im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land gestärkt und gleichzeitig die
Attraktivität für Besucherinnen und Besucher (sanfter Tourismus) gefördert.

Die Unterzeichner dieser Charta beabsichtigen:

  • die Zukunftsaufgaben gemeinschaftlich anzugehen und die damit verbundenen Chancen zu nutzen;
  • integrierte Strategien für eine zukunftsfähige, koordinierte Entwicklung unter Wahrung der örtlichen Identität zu erarbeiten;
  • gemeinsam multimodale, bedarfsgerechte Mobilitätssysteme hin zur deutlich vermehrten Nutzung des Umweltverbundes zu konzipieren;
  • die Entwicklung der Siedlungsstruktur, Bildungslandschaft, Tourismusdestination gemeinsam anzugehen;
  • die Freiraumpotenziale, Erholungsräume sowie die Kulturlandschaft qualitativ weiter zu profilieren;
  • das südöstliche bergischen Rheinland gemeinsam ressourcenschonend, klimaschützend und nachhaltig zu entwickeln;
  • einen aktiven Beitrag zur Senkung des C02-Ausstoßes und der Feinstaubbelastung auf lokaler und regionaler Ebene zu leisten und zum Erreichen der Klimaziele beizutragen.

Sie wollen:

  • gemeinsam Handlungsperspektiven erarbeiten;
  • interkommunale Organisationsstrukturen schaffen und verstetigen;
  • Referenzprojekte in den interkommunalen Handlungsfeldern Mobilität, Siedlungs-, Bildungs- und Freiraumentwicklung, Digitalisierung identifizieren und angehen;
  • die kontinuierliche Abstimmung und Zusammenarbeit mit bestehenden interkommunalen und regionalen Netzwerken durchführen sowie weitere Netzwerke aufbauen;
  • das öffentliche Bewusstsein für die Herausforderungen der Zukunft stärken und weitere Akteure aus Institutionen, Unternehmen etc. für interkommunales Engagement gewinnen und einbinden“