Bericht: Streetwork in Hennef 2019/2020

(11.5.2021, ms) Mit einem Tätigkeitsbericht für sie Jahre 2019/2020 stellte das Hennefer Streetworker-Team im letzten Jugendhilfeausschuss seine Arbeit vor. 526 Kontakte mit 3.686 Jugendlichen (Durchschnitt sieben Jugendliche pro Kontakt) hatte das Team 2019. 2020 gab es 418 Kontakte zu 2.321 Jugendlichen (Durchschnitt fünf Jugendliche pro Kontakt). Der weibliche Anteil lag 2019 und 2020 bei 38 Prozent und ist damit konstant zu den Vorjahren. 2020 wurde das erste Mal seit acht Jahren ein hoher Rückgang von Kontaktzahlen festgestellt. Dies ist auf die Corona-Pandemie und die Einschränkungen zurückzuführen. Alternative Wege um sich auszutauschen, wurden aktiviert wie die Onlineplattformen Zoom, Jitsi, Teams und Discord sowie die sozialen Medien wie Facebook und Instagram. Und auch das Telefon ersetzte offene Sprechstunden, Austausch im öffentlichen Raum und Gespräche mit Kooperation- und Netzwerkpartner*innen. 

Angebote im Einzelnen

  • Arbeit mit Jugendlichen im öffentlichen Raum
    Unverändert wurden in Zentrumsnähe die meisten Jugendlichen angetroffen. Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche außerhalb des Zentrums boten die 14-tägigen Außenrunden. 2020 gab es zwar bei den meisten Orten einen hohen Rückgang der Kontaktzahlen. Aber an Orten wie dem Skateplatz, der Siegtreppe und am Bahnhof trafen die Streetworker*innen regelmäßig größere Gruppen an.
  • Anlaufstelle/Streetwork-Büro
    Eine wichtige Anlaufstelle ist das in Bahnhofs- und Zentrumsnähe befindliche Büro, Humperdinckstraße 24, von Streetwork. Den Jugendlichen ist es möglich, die Streetworker*innen montags von 16 Uhr bis 18 Uhr zur „offenen Sprechstunde" anzutreffen. Kontaktbeschränkungen in 2020 wurden die Räumlichkeiten primär und intensiv für die Einzelfallhilfe genutzt. Es gründete sich ein virtuelles Jugendzentrum in „Discord“. So fanden viele Kontakte online statt. 
  • Beratung und Einzelfallhilfe
    In 2019 und 2020 gab es insgesamt 51 Einzeltermine. Dabei handelte es sich um Schwierigkeiten in der Familie, in der Clique, in der Schule und Sorgen in Bezug auf den beruflichen Werdegang sowie Gewalt, Alkohol und Sucht.
  • Streetwork in den Schulen
    Bei den jährlichen Schulvorstellungen 2019 und 2020 in den 7. oder 8. Klassen der Hennefer Schulen wurden insgesamt 1.016 Schülerinnen erreicht. Das Projekt „Promille“ zu den Themen Alkohol, Mischkonsum und Drogenmissbrauch fand im Zeitraum vom 19. Juli 2019 und 20. Dezember 2019 statt und zwar in zwölf zehnten Klassen (Gesamtschule Hennef-West, Gesamtschule Hennef-Meiersheide und Schule in der Geisbach). Es haben 278 Schüler*innen daran teilgenommen.
  • Freizeitpädagogische Angebote
    2019 gab es jeden ersten Montag im Monat ab 17 Uhr ein Lagerfeuer im Jugendpark. Ziel ist es, viel Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen und zwar an den Plätzen, die sie sich für ihre Freizeit wählen. Hier werden aufkommende Ideen mitgestaltet oder einfach eine gute Zeit des intensiveren Kennenlernens zusammen verbracht. 2020 wurden die Angebote pandemiebedingt eingeschränkt. Es kam nur zu vereinzelten Angeboten, wie dem Verteilen von Wassereis in den Sommermonaten.
  • Arbeit mit Anwohner*innen
    Ein wichtiger Arbeitsbereich von Streetwork ist die Vermittlung zwischen Anwohner*innen und Jugendlichen. 2019 kam es mit drei Anwohner*innen zu intensivieren Kontakten. 2020 kam es nur zu einem intensivieren Kontakt zu einer Anwohnerin in der Warth. Die Probleme konnten durch Streetwork zufriedenstellend beschwichtigt werden.
  • Öffentlichkeitsarbeit
    2019 und 2020 nahm Streetwork an der Veranstaltung Speed-Debating in der Meys-Fabrik teil. Wie in den Jahren zuvor nutzte Streetwork auch 2019 den Weltkindertag, das Kindersportfest und den Weltspieletag, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Streetwork in Hennef

„Streetwork Hennef“ besteht seit 2006 und wird vom CJG St. Ansgar in Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hennef angeboten. Die Stadt Hennef stellte dafür in den Haushaltsjahren 2019 und 2020 Mittel in Höhe von 132.759,29 Euro sowie die Räumlichkeiten in der Humperdinckstraße 24 und die technische Ausstattung zur Verfügung.